Der Prozess
nach dem Roman von Franz Kafka
Bühnenfassung von Moritz Peters
Bühnenfassung von Moritz Peters
Wiederaufnahme am 9. Januar 2018
Das Stück
Der Bankangestellte Josef K. wird am Morgen seines 30. Geburtstages verhaftet. Doch es wird keine Anklage formuliert, und er darf auch sein alltägliches Leben weiterhin in Freiheit führen. Dennoch lasten ab jetzt unweigerlich das Gefühl der Ohnmacht sowie die Frage nach Schuld auf ihm. K. macht sich also auf die Suche, scheint aber stets Spielball eines undurchschaubaren bürokratischen Systems zu bleiben. Sein Weg, gesäumt von erotischen Eskapaden und absurd-unheimlichen Abenteuern, führt ihn in verschiedensten Episoden immer wieder in eine nicht von ihm beeinfluss- oder beherrschbare Lage. Sind es Prüfungen, denen er unterzogen wird? Und welche Gesetze walten dort eigentlich?
Franz Kafkas Roman „Der Prozess“, zwischen 1914 und 1915 entstanden, Fragment geblieben und posthum erschienen, zeigt parabelhaft das sinnentleerte Dasein und ziellose Streben des Individuums in einer anonym gewordenen Welt. Dem Protagonisten steht eine geschlossene Ordnung gegenüber, die nicht nur ihrem eigenen Regelwerk folgt, sondern sich auch in allen Lebensbereichen manifestiert – in der Arbeit, in den zwischenmenschlichen Beziehungen, sogar in der Kirche findet K. plötzlich Angehörige dieses Gerichts. Dass er die systemische Eigenlogik erst erfüllt, indem er mitspielt, ist K. dabei kaum bewusst. So wird er immer tiefer in ein Labyrinth hineingezogen. Da ihm die herrschenden Regeln unbekannt sind, kann er letztlich nur verlieren: Das Todesurteil wird vollstreckt, ohne vorherige Verkündung. Damit geht K. zugrunde an einer Welt, die sich längst jeder Sinnhaftigkeit entzogen hat.
Franz Kafkas Roman „Der Prozess“, zwischen 1914 und 1915 entstanden, Fragment geblieben und posthum erschienen, zeigt parabelhaft das sinnentleerte Dasein und ziellose Streben des Individuums in einer anonym gewordenen Welt. Dem Protagonisten steht eine geschlossene Ordnung gegenüber, die nicht nur ihrem eigenen Regelwerk folgt, sondern sich auch in allen Lebensbereichen manifestiert – in der Arbeit, in den zwischenmenschlichen Beziehungen, sogar in der Kirche findet K. plötzlich Angehörige dieses Gerichts. Dass er die systemische Eigenlogik erst erfüllt, indem er mitspielt, ist K. dabei kaum bewusst. So wird er immer tiefer in ein Labyrinth hineingezogen. Da ihm die herrschenden Regeln unbekannt sind, kann er letztlich nur verlieren: Das Todesurteil wird vollstreckt, ohne vorherige Verkündung. Damit geht K. zugrunde an einer Welt, die sich längst jeder Sinnhaftigkeit entzogen hat.
Team
Inszenierung
Bühne
Videografie
Dramaturgie
Anna-Sophia Güther
Besetzung
Josef K.
Wächter, Direktor-Stellvertreter, Student, Block, Titorelli, Kaplan und andere
Aufseher, Untersuchungsrichter, Prügler, Advokat Huld, Kaplan und andere
Axel Holst
Wächter, Gerichtsdiener, Onkel, Kaplan und andere
Thomas Büchel
Fräulein Bürstner, Frau des Gerichtsdieners, Kaplan und andere
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Andreas Wilink
Der Regisseur lässt seine fünf Protagonisten in zunehmend surrealen Bilderwelten agieren. Da schweben riesige schwarze Ballons über die Bühne, da kämpft K. gegen fast bühnenhoch aufgeblasene Luftmännchen, der Traum von seinem Tod läuft als Zeichentrickfilm ab, und der Maler zieht aus seinem Selbstmörder-Gürtel Konfetti-Bomben.
Spannendes Bildertheater, in dem die spielfreudigen Schauspieler mit ihren vielen Rollenwechseln überzeugen."
Britta Helmbold
Der junge Regisseur Moritz Peters (32) konfrontiert die Zuschauer da nicht nur mit einem rasant eingerichteten Dialog-Feuerwerk. Seine hellsichtige Einrichtung entdeckt, wie viel Komik in Kafkas Werk der Befreiung harrt."
Arnold Hohmann