Der Widerspenstigen Zähmung

Ballett von John Cranko nach der Komödie von William Shakespeare
Musik von Kurt-Heinz Stolze (nach Domenico Scarlatti)
Premiere am 30. Oktober 2021



Das Ballett

John Cranko gilt als der große Erneuerer des Handlungsballetts im 20. Jahrhundert – in einer Zeit, in der doch eigentlich abstrakte Ballette gerade en vogue waren. Selbst ein großer Literaturliebhaber, verstand er es meisterhaft, Geschichten durch Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Nach den Erfolgen von „Romeo und Julia“ (nach William Shakespeare) und „Onegin“ (nach Alexander Puschkin) wandte er sich mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ nun also wieder einem Shakespeare-Stoff zu: Bevor Bianca verheiratet werden darf, muss ein Ehemann für ihre unnahbare ältere Schwester Katharina gefunden werden. Aus diesem Grund engagieren Biancas Verehrer den Draufgänger Petruchio als geeigneten Anwärter, der es zu aller Überraschung tatsächlich schafft, Katharina zu erweichen und für sich zu gewinnen. Am Ende treten sich Katharina und Petruchio als gleichwertige Partner gegenüber. Mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ beschreibt William Shakespeare einen amüsanten Geschlechterkampf und zeigt dabei mit seiner Protagonistin Katharina schon 1593 eine erstaunlich emanzipierte Frauenfigur.

John Cranko spielte zunächst mit dem Gedanken, Musik von Gioacchino Rossini zur Vertonung des Stoffes zu verwenden. Doch Walter Erich Schäfer, der damalige Stuttgarter Generalintendant, schlug schließlich den Barockkomponisten Domenico Scarlatti, Sohn des großen Alessandro Scarlatti, vor – und Cranko ließ sich umstimmen. Und tatsächlich findet der Shakespeare’sche Humor in den eleganten, vitalen Klavier-Sonaten, die Kurt-Heinz Stolze orchestrierte, eine interessante Entsprechung.

Die Uraufführung am 16. März 1969 in Stuttgart war ein grenzenloser Erfolg – der bis heute anhält: „Der Widerspenstigen Zähmung“ ist eine der wenigen abendfüllenden Ballettkomödien, die sich einen festen Platz im Repertoire erobert haben.

Mit der Compagnie des Aalto Ballett Essen und den Essener Philharmonikern


Gefördert von der Sparkasse Essen aus Mitteln der Lotterie „PS-Sparen und Gewinnen“ sowie
durch eine private Spende der Eheleute Sunhild und Christian Sutter

Hinweis: In dieser Aufführung kommt Stroboskop-Licht zum Einsatz.



Einblick in die Probenarbeit zu "Der Widerspenstigen Zähmung":
Team
Choreografie und Inszenierung
Musikalische Leitung
Einstudierung
Supervisor
Bühne und Kostüme
Licht
Besetzung
Katharina
Petruchio
Bianca
Gremio
Lucentio
Hortensio

Pressestimmen

„Die Essener Inszenierung besitzt in der optischen Opulenz alles, was man von einem Ballettklassiker in der Vorweihnachtszeit erwartet. Die Kostüme von Elisabeth Dalton sind aufwendig gestaltet und lassen Shakespeares Geschichte in barockem Glanz erscheinen. Das Bühnenbild, für das ebenfalls Dalton verantwortlich zeichnet, zaubert mit aus dem Schnürboden herabfahrbaren Wänden großartige Räume, die der Geschichte einen fast kindgerechten, märchenhaften Charakter verleihen.“
Online Musik Magazin
31. Oktober 2021
Thomas Molke

Kompletter Beitrag
„Ein traumhaft schöner Abend, ein Tanz-Schauspiel voller Fantasie“
„Ein großartiges Solo-Paar macht die Essener Produktion zum Ereignis: Moisés León Noriega ist als Petruchio ein Mann zum Verlieben […]. Als Schauspieler ist Noriega ein Komödiant und als Tänzer ein kraftvoller Athlet mit einem großen Reservoir an geschmeidigen Bewegungen. Adeline Pastor ist auch schauspielerisch eine großartige Widerspenstige. […] Larissa Machado tanzt mit viel Anmut und Eleganz die jüngere der beiden Schwestern. […] Die Essener Compagnie beeindruckt mit Perfektion in den Ensemble-Szenen, und die Essener Philharmoniker zeigen unter Leitung von Wolfgang Heinz wirkungsvoll, wie farbig die Musik von Kurt-Heinz Stolze nach Scarlatti ist.“
Ruhr Nachrichten
1. November 2021
Julia Gass

„Ein ewig junger Ballett-Klassiker“
„Adeline Pastor geling die Gratwanderung zwischen Tragödie und Komödie. Pastor leuchtet die vielen Facetten der widerborstigen Katharina mit enormer Überzeugungskraft aus […]. Geschmeidig und nobel, selbstbewusst, listig und strategisch wirkt Noriega als Petruchio. In Katharinas Kämpfen zeigt er Nerven, bleibt auch in athletischen Spreizsprüngen und Pirouetten scheinbar der Überlegene und ‚zähmt die Widerspenstige‘ durch langen Atem und wachsende Zuneigung. Eine Meisterleistung: Blinzelnden Humor bewahren Noriega und Pastor selbst in dem finalen Liebes-Pas-de-deux.“
WAZ/NRZ
1. November 2021
Michael-Georg Müller

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