Uraufführung

Sign Here

Ein theatrales Adventure-Game von machina eX
Premiere am 28. September 2019 in der Maxstraße 54



Das Adventure-Game

Ziehen Sie eine Wartenummer. Begeben Sie sich in Zimmer B14. Setzen Sie sich. Füllen Sie dieses Formular aus. Lesen Sie sich diese Belehrung gründlich durch. Unterschreiben Sie, dass Sie alles verstanden haben. Unterschreiben Sie, dass Sie mit allem einverstanden sind. Unterschreiben Sie, dass Sie persönlich unterschrieben haben. Na hören Sie mal! Bei mir brauchen Sie sich da nicht beschweren – ich mache hier auch nur meine Arbeit.

„Sign Here“ schickt das Publikum in die Behörde. Dort streifen allesfressende Papiertiger durch Bleiwüsten, während der Amtsschimmel die Wände hochkriecht und die Aktenberge wachsen und gedeihen. In diesem Dickicht regieren Erlasse, Verfügungen und Bescheide. Sie bestimmen darüber, wie du wohnen, wie du arbeiten, wie du leben darfst. Ihr Instrument ist die Schrift – und nur mit Schrift kann ihnen begegnet werden. Das resolute Personal ist lediglich Erfüllungsgehilfe und erweist sich auf den verschlungenen Pfaden seltener als Wegweiser denn als Gefahr.

Die neue Produktion des Berliner Game-Theater-Kollektivs machina eX begibt sich auf ein Terrain, das die meisten nur unfreiwillig betreten. In einer Bürokratie-Simulation voller unverständlicher Zeichen, in der alles wiedererkennbar, aber trotzdem nichts vertraut ist, wird das Publikum zu Spielerinnen und Spielern und kämpft gegen Vorschriften, Paragraphen und Sonderbedarfsfeststellungserklärungen. Welche Strategie führt zum Erfolg? Unterwürfigkeit, Beschwerde, grenzenlose Geduld? Und was passiert mit denen, die sich in der Welt der Vorschriften nicht zurechtfinden? „Sign Here“ fragt nach den (Spiel-)Regeln und Hürden in einem System, das Neutralität behauptet und doch weit davon entfernt ist, alle gerecht zu behandeln.

Das Initial für das neueste Theater-Game von machina eX war der Wunsch des Schauspiel Essen, sich mit Analphabetismus zu beschäftigen. Betroffene erleben die Leseunfähigkeit als Stigma, das verborgen werden muss und daher oftmals tabuisiert wird. Diesem Thema nähert sich machina eX auf spielerisch-sinnliche Art und Weise.

machina eX forscht seit 2010 an der Schnittstelle von Theater und Computerspiel. Das siebenköpfige Medientheaterkollektiv kombiniert moderne Technologien mit Mitteln des klassischen Illusionstheaters und schafft so immersive, spielbare Theaterstücke, die zugleich begehbare Computerspiele sind. Seit 2015 erhält das Kollektiv gemeinsam mit dem HAU Hebbel am Ufer die Basisförderung des Berliner Senats. Gemeinsam mit dem FFT Düsseldorf erhielt machina eX zwischen 2012 und 2014 die Doppelpass-Förderung der Kulturstiftung des Bundes und realisierte damit u. a. das für den Friedrich-Luft-Preis nominierte „Right of Passage“ (2014). Seit seiner Gründung hat das Kollektiv etwa zwanzig Live-Games entwickelt, u. a. für die Gessnerallee Zürich, die Schillertage Mannheim, den Steirischen Herbst, die Münchner Kammerspiele, das Belluard Festival Fribourg, das Transform Festival Leeds und das Goethe-Institut Budapest Projekte realisiert. 2019 erhält machina eX die Tabori Auszeichnung des Fonds Darstellende Künste.

Eine Koproduktion von machina eX und Schauspiel Essen
Gefördert von der Brost-Stiftung
Team
Konzept und Gamedesign
machina eX
Inszenierung
Yves Regenass (machina eX)
Text
Clara Ehrenwerth (machina eX)
Szenografie
Barbara Lenartz
Technische Leitung und Programmierung
Lasse Marburg (machina eX)
Sounddesign und Dramaturgie
Mathias Prinz (machina eX)
Elektronik
Sebastian Arnd
Interaktionsdesign
Benedikt Kaffai
Kostüme
Produktionsleitung
Sina Kießling (machina eX)
Besetzung
Mit
Lea Beie, Anne Eigner, David Simon, Martin Schnippa

Pressestimmen

„Allein im Behörden-Dschungel.“
„So entwickelt dieses Adventure-Game nach und nach eine ganz eigene Dynamik. Gerade in den Momenten des Wartens auf die nächste Begegnung mit einem der Beamten hat man Zeit, einfach in die Welt einzutauchen, die machina eX entworfen hat. Und die ist wirklich spektakulär. […] Das Spiel bekommt kafkaeske Züge und schärft so den Blick für die Wirklichkeit von Behörden und Institutionen, die einem bei genauerer Betrachtung auch reichlich kafkaesk erscheinen können.“
WAZ/NRZ
30. September 2019
Sascha Westphal

„Das alles ist ein großer Spaß für Leute, die gerne Probleme lösen. [...] Ein intensives Erlebnis, in das man um die 100 Minuten sozial und theatral tief eintauchen kann.“
WDR 5 - Scala
30. September 2019
Fabian May

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