Themenreihe 2

Künstlerporträt
Patricia Kopatchinskaja

"Man müsste in einen Konzertsaal kommen und wissen: Das ist alles andere als was ich bisher gehört habe", sagte die Geigerin Patricia Kopatchinskaja Ende letzten Jahres in einem Podcast. Und ergänzte: "Der Konzertsaal ist kein Massagesalon, keine Oase, sondern ein Konfrontationsraum." Dafür steht die aus Moldawien stammende Musikerin auch selbst mit ihrem theatralisch-extrovertierten Spiel, das alles Konventionell-Stromlinienförmige und jegliche Routine scheut, dafür aber nur so vor vulkanischer Energie und Abenteuerlust strotzt. Zeitgenössische Musik bezeichnet sie als ihre Luft zum Atmen. "Wieso nur spielen, was wir verstehen und kennen? Lieber vorwärts schauen und Neues finden", schreibt sie auf ihrer Website. So präsentiert Patricia Kopatchinskaja bei ihrem Porträt in der Spielzeit 2023/2024 neben dem für sie geschriebenen Violinkonzert "1001 Nights in the Harem" von Fazıl Say die Uraufführung des zweiten Violinkonzerts des Italieners Aureliano Cattaneo. Einen starken Gegenwartsbezug entdeckt die Geigenvirtuosin aber durch ihre an Neuer Musik geschulte Farbgebung auch in Werken des Repertoires wie Schumanns Violinkonzert. Und während sie für die Erwachsenen hörbar macht, wie es sich für unterschiedliche Komponisten anfühlte, im Exil zu leben, erzählt sie den Kindern mit humorvoller Barockmusik die Geschichte von "Ferdinand, dem Stier".