Der Reichsbürger

von Annalena und Konstantin Küspert

Das Stück

„können sie beweisen, dass es den staat gibt? dass es die bundesrepublik deutschland gibt? … deutschland gibt es, natürlich gibt es das. aber den staat deutschland gibt es nicht.“

Lange Zeit wurden sie weder von der Öffentlichkeit noch von den Behörden wahr- oder gar ernstgenommen: so genannte „Reichsbürger“, die die Rechtmäßigkeit der Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennen – denn schließlich sei die Besatzung Deutschlands nie beendet worden und die Bundesrepublik ausschließlich ein Konstrukt der Alliierten. Eigentlich bestehe nach wie vor das Deutsche Reich fort – Grund genug für „Reichsbürger“, ganz nach Belieben auf ihrem Grund und Boden eigene Kleinstaaten auszurufen, Pässe und Dokumente auszustellen und sich bzw. gleichgesinnte Mitstreiter zu Reichskanzlern, Königen, Kaisern oder anderen Staatsoberhäuptern zu ernennen.
Nachdem „Reichsbürger“ lange als weltfremde Spinner abgetan wurden, exzentrisch, aber harmlos, bekam das Thema neue Brisanz, als 2016 einer von ihnen durch seine Wohnungstür hindurch das Feuer auf Polizisten eröffnete und dabei einen Beamten tötete.

Rund 19.000 „Reichsbürger“ soll es in Deutschland inzwischen geben – Tendenz rasant steigend –, die sich aus dem Gesellschaftsvertrag zurückziehen, dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland die Legitimation absprechen und glauben, dass sie die Exekutive selbst in die bewaffnete Hand nehmen können: „diesem fake-staat schulde ich nichts, keine steuern, keine treue, und schon gar nicht mein leben und meine sicherheit.“
Realitätsverweigerer, ideologisch verblendete Sonderlinge, Utopisten oder radikale Wutbürger? Rund 3.200 „Reichsbürger“ sind derzeit in NRW registriert – im März 2019 wurde der erste von ihnen als gewaltbereiter Gefährder eingestuft, und Experten erwarten eine weitere Radikalisierung. Wie gefährlich sind diese Menschen für die Gesellschaft? Konstantin und Annalena Küspert beleuchten die Psyche eines „Reichsbürgers“, der weit davon entfernt ist, wie ein aggressiver Verschwörungsfanatiker daherzukommen, und nähern sich dabei ebenso bissig wie aufklärerisch diesem irritierenden gesellschaftlichen Phänomen.

Pressestimmen

„Packend und nicht Schwarz-Weiß“
„[Eine] subtile, einfallsreiche Inszenierung. [...] Das Publikum wollte Stefan Diekmann nach seiner Glanzleistung gar nicht mehr von der Bühne lassen.“
WAZ
24. September 2019
Wolfgang Platzeck

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