Peer Gynt

von Henrik Ibsen
Deutsch von Frank Günther






Das Stück

Sein Vater vernichtete im Suff die Existenzgrundlage der Familie, seine Mutter und er blieben, vom Bankrott schwer gezeichnet, allein zurück. Die soziale Katastrophe seiner Jugend hinterlässt Spuren in Peers Psyche, ein Leben lang. Er lechzt nach Anerkennung, will es der Welt beweisen, fühlt sich zunächst für die Mutter verantwortlich und spürt zugleich, er wird den Vater nicht ersetzen können. Der Fantast Peer ersinnt die wildesten Geschichten, flieht vor Wirklichkeit wie Verpflichtungen. Abenteuerdurstig jagt er sich selbst um die halbe Welt: verliebt sich in Solveig, entführt Ingrid von ihrer eigenen Hochzeit, landet am Hof des Trollkönigs, lebt allein im Wald, residiert als Großkapitalist in Marokko, betreibt Menschenhandel, wird Prophet und imaginierter Kaiser in Ägypten, um am Ende seines Lebens doch wieder Solveig gegenüberzustehen ...

Peer Gynts Ich-Bezogenheit, Selbstinszenierung und Angst vor Mittelmäßigkeit, seine nicht enden wollende Suche nach Liebe und Anerkennung – Henrik Ibsens dramatisches Gedicht lässt schnell vergessen, dass es aus dem Jahr 1867 stammt. „Wild und formlos“ nannte der Autor selbst seinen „nordischen Faust“, für den er sich unter anderem aus dem Fundus der norwegischen Volksdichtung bediente. Ibsens Stationendrama steht für eine Einzelbiografie, aber auch für unsere Zeit, in der sich die Welt gefühlt täglich schneller dreht. Und es scheint, dass wir mitunter sein können, was wir über uns erzählen ... aber überblicken wir unsere übermedialisierte Realität des Postfaktischen überhaupt noch?

Gefördert von der GENO BANK Essen
Team
Inszenierung
Bühne und Kostüme
Videografie
Komposition und Live-Musik
Dramaturgie
Judith Heese, Simon Meienreis
Besetzung
Peer Gynt
Aase / Trollkönigin / Knopfgießer u. a.
Solveig u. a.
Ingrid / Die Grüngekleidete / Anitra u. a.
Live-Musik

Pressestimmen

„Ein mitreißender Hauptdarsteller, ein sehr gutes Ensemble, ein bilderreicher, spannender Abend.“
theaterpur.net
27. Dezember 2019
Antje van Bürck

Ganzer Beitrag
„Sprachlich modernisiert und bezwingend gegenwärtig.“
„Karsten Dahlem […] inszeniert ‚Peer Gynt‘, extrem verdichtet, in der sprachlich stark modernisierten Übersetzung von Frank Günther. [Der Abend] zeigt, wie bezwingend gegenwärtig das Drama des norwegischen Nationaldichters sein kann, ohne sich um eine allzu vordergründige Aktualisierung zu bemühen. […] Alexey Ekimov spielt diesen Hochstapler in Ballonseidenanzug mit ganzem Körpereinsatz und Furor.“
WAZ / NRZ
16. Dezember 2019
Martina Schürmann

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