John Cranko

Choreograf
John Cranko wurde 1927 in Rustenburg, Südafrika, geboren und trat mit Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ 1944 erstmals als Choreograf an die Öffentlichkeit. Zwei Jahre später ging er nach London an die Sadler's Wells Ballet School und wurde bald Mitglied in der dortigen Compagnie. 1947 schuf er dort die Choreografie zu Debussys „Children’s Corner“ und 1949 zu „Beauty and the Beast“. 1950 wurde er Resident Choreographer des Sadler's Wells Theatre Ballet und choreografierte u. a. „Pineapple Poll“ und „Harlequin“. 1955 choreografierte er für die Pariser Oper „La Belle Hélène“. Sein erstes abendfüllendes Ballett kreierte er 1957 mit „Der Pagodenprinz“. 1961 wurde Cranko von Walter Erich Schäfer zum Direktor des Stuttgarter Balletts berufen. Dort schuf er u. a. Choreografien zu „Romeo und Julia“, „Onegin“, „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Brouillards“, „Carmen“ und „Spuren“ sowie „Jeu de Cartes“, „Opus 1“ und „Initialen R.B.M.E.“. Nach anfänglicher Reserviertheit lag ihm das dortige Publikum auch dank seines für Talente aufgebauten Tänzer-Ensembles zu Füßen. Crankos Choreografien trugen maßgeblich zum so genannten „Stuttgarter Ballettwunder“ bei, das 1969 mit einem Gastspiel an der Metropolitan Opera in New York begann. Es folgten Tourneen in die ganze Welt, u. a. auch nach Israel, Paris und in die Sowjetunion. Am 26. Juni 1973 verstarb John Cranko unerwartet auf einem Rückflug von einer erfolgreichen USA-Tournee.