Uraufführung

AufRuhr

von Christine Lang, Volker Lösch und Ulf Schmidt
Premiere am 17. Dezember 2021 im Grillo-Theater



„Wer Visionen hat, sollte zum…“ – Sie wissen schon. Dabei handelt es sich offensichtlich nicht um das politische Lebensmotto des Essener Oberbürgermeisters Kühn. Denn er plant Großes: Gemeinsam mit der knallharten Investorin van Velt und der taffen Bauunternehmerin Haussmann soll es nicht weniger sein als „Essen 5.0“, ein milliardenschweres wie zukunftsweisendes Megaprojekt im Essener Norden - digital und ökologisch, komfortabel und urban. Was für Europa beispielgebend sein soll, darf nicht an den Bewohner*innen des Nordens scheitern. Mit falschen Versprechungen und anderen fiesen Methoden sollen sie zur Kooperation, sprich zum Wegzug, gebracht werden. Doch die Betreffenden lassen sich nicht hinters Licht führen und weigern sich, ihre Wohnungen zu verlassen. Dank Polizei und Zwangsräumungen kann sich das Kapital wieder einmal auf die Staatsgewalt verlassen.

Doch hat die unheilige Allianz nicht mit der Widerstandskraft ihrer Bürger*innen gerechnet. Unter Führung der jungen Adile und mit tatkräftiger Unterstützung durch den Rentner Grube, den genialen Hacker und Blogger Perry und die verwöhnte wie idealistische Lena, pikanterweise die Tochter der Bauunternehmerin, beantworten sie die Gewalt. Dabei geben sie sich nicht mehr mit der Verteidigung des Status quo zufrieden, sondern verfolgen längst weitergehende Ziele: Überwindung der sozialen Ungerechtigkeit, basisdemokratisches Zusammenleben und die konkrete Verwirklichung längst überholt geglaubter Utopien – „Die Ruhr brennt.“

Die gemeinsam von Christine Lang, Volker Lösch und Ulf Schmidt entwickelte und geschriebene Geschichte schlägt den Bogen vom historischen Vorgestern ins (un-)mögliche Morgen: In Anlehnung an den Ruhraufstand 1920, der schließlich von der Reichswehr brutal niedergeschlagen wurde, entwickeln sie eine Inszenierung, die mit einem großen Anteil Film in der konkreten lokalen Verortung das Universelle wie Utopische untersucht. Dabei ist der vielfach ausgezeichnete Regisseur Volker Lösch bei uns in Essen kein Unbekannter: unter anderem sorgte er mit „Das Prinzip Jago“ (2016) und „Der Prinz, der Bettelknabe und das Kapital“ (2018) für Furore.

Gefördert von der Brost-Stiftung
Team
Inszenierung
Bühnen- und Szenenbild, Location Scouting
Kostüme
Dramaturgie
Filmregie
Kamera
Dirk Lütter
Montage
Ton
Jule Buerjes, Filipp Forberg
Produktionsleitung Film
Besetzung
Lena
Trixi Strobel
Investorin van Velt
Janina Sachau
Oberbürgermeister Kühn
Stefan Migge
Bauunternehmerin Haussmann
Rentner Grube
Polizeikommissar Reich
Hacker Perry
Dennis Bodenbinder

Pressestimmen

"Effektvolle Kombination von filmischen Elementen und Live-Spiel"
"Im dramatischen Geschehen stehen sich räumlich und personell zwei Lager gegenüber: Auf der einen Seite befindet sich der reiche Essener Süden mit den Verfechter:innen des Bauprojekts, der knallharten Investorin van Velt (yogagestählt und hyperselbstbewusst: Janina Sachau), dem karriereerpichten Oberbürgermeister Kühn (politikerglatt und überfordert: Stefan Migge) und der Bauunternehmerin Haussmann (als profitorientierte Upperclass-Geschäftsfrau: Laura Sundermann). Auf der anderen Seite kämpfen die politischen Aktivist:innen für den Erhalt des Essener Nordens: Lena, die junge kapitalismuskritische Tochter der Bauunternehmerin Haussmann (rotzig und rebellisch: Trixi Strobel), die gleichaltrige, wehrhafte Adile, die bei Haussmanns putzt (zutiefst entschlossen: Anna Bardavelidze), der pensionierte Bergmann Grube (würdevoll und überlegt: Jan Pröhl) und der junge Hacker Perry (aufmüpfig und agil: Dennis Bodenbinder)."
Theater heute
Natalie Bloch

„Ein Märchen ist es nicht, was uns da vorgeführt wird. Man traut sich kaum zu behaupten, es sei eine Dystopie. Wenn wir nicht aufpassen, wird die beste Inszenierung, die Volker Lösch seit langem vorgelegt hat, irgendwann zur bitteren Wahrheit.“
theaterpur
Januar 2022
Dietmar Zimmermann


"Ganz großes Theater."
"Die Radikalität, mit der dieser Abend heutige Themen im Lichte des Ruhraufstands von 1920 angeht, spiegelt sich auch in der Form: Das Publikum sitzt bei freier Platzwahl auf der Bühne. Keine Logenplätze, keine niederen Ränge, kein ‚traditionelles Guckkastentheater‘. Die antike Raumarena lebt in einem Stück auf, das die Genregrenzen verwirft: Theater (Regie Volker Lösch) und Film (Christine Lang) durchdringen einander."
Neues Deutschland
21. Dezember 2021
Glenn Jäger

"Enorme Ausdruckskraft der Darstellerinnen und Darsteller."
"Spektakulär: Volker Lösch inszeniert ‚AufRuhr‘ am Grillo-Theater – multimedial und nah am Publikum begeistert sein Lehrstück über politische Prozesse.“
WAZ
20. Dezember 2021
Wolfgang Platzeck

"‘AufRuhr‘ bietet ein beeindruckendes Arrangement und ist ein diskussionsfördernder Abend."
WDR 5 - Scala
20. Dezember 2021
Martin Burkert

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