Uraufführung

Das beste aller möglichen Leben

von Noah Haidle
Deutsch von Barbara Christ

Das Stück

Die Sache mit dem Kinderkriegen haben sich East und Naomi anders vorgestellt – ganz anders. Doch jetzt ist das Kind da: Um fünf Uhr morgens liegt es, augenscheinlich frisch geboren, in einem Körbchen auf der Türschwelle des Paares. Und damit fangen die Merkwürdigkeiten erst an, denn innerhalb weniger Minuten lernt der Kleine tanzen, dann sprechen, wächst rapide, und keine Stunde später trinkt er raue Mengen Kaffee, raucht Kette und sinniert über die conditio humana. Keine leichte Auf­gabe für die plötzlichen Eltern, dem hastig Christopher genannten Jungen die Geheimnisse der Welt und des menschlichen Lebens zu vermitteln, bevor er in der Midlife-Crisis angekommen ist.

In dieser pechschwarzen Komödie rast ein Dasein im Schnelldurchlauf in einen Strudel aus Familie, Glück, Liebe, Exzess, Gewalt und Depression. Nach und nach gerät Christophers Zeitraffer-Leben in der Küche von East und Naomi bedrohlich außer Kontrolle und stößt die beiden nebenbei auf ihre eigenen ungelösten Probleme. Humorvoll und berührend, aber auch grotesk und beängstigend legt das Stück unerbittlich den Finger in eine ewige menschliche Wunde, indem es die banalste und abgründigste aller Fragen radikal stellt: Wie sollen wir die Zeit nutzen, die uns an jedem einzelnen Tag auf dieser Welt gegeben ist?

Es sind stets die großen Fragen und Themen, die Noah Haidle, geboren 1978 in Michigan, zum Kern seiner Stücke macht: Es geht um Liebe und Tod, um Älter- und Altwerden, um Einsamkeit und Verlust – um ein ganzes Leben eben.
Team
Inszenierung und Bühne
Kostüme
Dramaturgie
Besetzung
Christopher
East
Stefan Migge
Naomi

Pressestimmen

Leichtfüßige, pointensatte Dialoge
“Haidles Text ist extrem anspielungsreich, sein Sarkasmus trifft die Familie genauso wie idealistische Erziehungsmaximen, die Vergötzung von Kindern oder amerikanische Bekehrungsgeschichten. Die leichtfüßigen, pointensatten Dialoge, wie auch das real-absurde Setting lässt mehr an Edward Albee denn an Beckett denken […]. Krupas Uraufführungs-Inszenierung in der Essener Casa tuned das Stück formalistisch ins Groteske hoch […]”
die-deutsch-buehne.de
3. Oktober 2015
Hans-Christoph Zimmermann

From outer space
The light glearns an instant, then it’s night once more“ – Christophers Turboleben setzt Becketts auf den Punkt gebrachtes Menschheitsdilemma aus „Warten auf Godot“ gnadenlos um. Schnell, flüssig und witzig preschen die Dialoge in Noah Haidles neuem well-made Play vorwärts, doch die Tragik der menschlichen Existenz – Flüchtigkeit, Monotonie und Absurdität – ist ihr ständiger Fixpunkt. In seiner Uraufführung am Schauspiel Essen überführt Thomas Krupa (der hier schon 2013 Haidles „Skin Deep Song“ als faszinierend surrealen Totentanz komponierte) das absurde Geschehen im naturalistischen Küchenambiente kühn in eine verstörende Comic-Ästhetik. Slapstick und Science-Fiction-Elemente verfremden und exponieren die vermeintliche Alltagsnormalität und werfen den Blick auf die Gattung Mensch quasi from outer space – ein gelungener Schachzug."
Theater heute
Dezember 2015
Natalie Bloch

Bis die bürgerliche Kruste aufbricht
“Haidle, bekannt für seine düster-drastischen Endspiele, dreht die Eskalations-Schraube bis zur Schmerzgrenze an. Dieser Christopher provoziert, demütigt und vergewaltig, bis die bürgerliche Kruste aufbricht. Krupa bändigt das Stücke-Biest, indem er die Handlung in einen abstrakten Schaukasten stellt und szenisch auskühlt. Der Übergang von der fast slapstickhaften Groteske zum brutalen Beziehungs-Drama funktioniert dank der drei fabelhaften Schauspieler nahtlos.”
WAZ/NRZ
5. Oktober 2015
Martina Schürmann

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