Uraufführung

Pussy Riots

Aufstand in drei Akkorden
Textfassung von Magz Barrawasser und Florian Heller
Wiederaufnahme am 6. Oktober 2017



Das Stück

„Der Ablauf ist simpel: Geräte aufstellen und anschließen, die orthodoxen Tücher über den Sturmhauben abnehmen und diese übers Gesicht ziehen. Aber kaum haben wir die Daunenjacken ausgezogen, stürzen die Wachleute zusammen mit den kräftigen Männern in Zivil auf uns und wollen uns herunterzerren. 10 Sekunden Auftritt. Verstärker und Mikrofon fliegen in die Ecke. Ich entwische gerade so. Versuche, in den wenigen freien Sekunden einen Tanz aufzuführen. Bekreuzige mich. 20 Sekunden Auftritt. Der Wachmann zieht mir die Sturmhaube vom Kopf. Was zum Teufel, das ist ein verbotener Griff, ich zieh euch doch auch nicht die Unterhosen aus! Wir sind 30 Sekunden am Altar.“

Am Morgen des 21. Februar 2012 stürmen fünf junge Frauen in die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau und verrichten ein Gebet – ein Punk-Gebet. „Mutter Gottes, Jungfrau, verjage Putin!“ rufen sie und fordern damit die ganze Härte eines quasi-autokratischen Staates heraus: Nadeschda Tolokonnikowa und zwei ihrer Mitstreiterinnen werden für die gewaltfreie Aktion wegen „Rowdytum aus religiösem Hass“ zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Das Urteil schlägt weltweit hohe Wellen. Über Nacht werden aus den aufständischen Punk-Musikerinnen gefeierte „Putin-Kritikerinnen“. Aber es geht um mehr als Putin, tauchen neben ihm doch auch „Mutter“, „Gott“ und „Jungfrau“ in der entscheidenden Zeile des Punk-Gebetes auf. Der Kampf der Pussy Riot-Frauen ist ein feministischer, ein Kampf gegen eine patriarchale Ordnung, in der eine von Männern dominierte Verquickung von Religion und Politik den Ton angibt. Es ist ein Kampf gegen Phallozentrismus, Homophobie und Gender-Normen, die den Alltag nicht nur in Russland fest im Griff haben.
Team
Inszenierung
Musikalische Leitung
Bühne und Kostüme
Dramaturgie

Pressestimmen

Mitreißende Energie
“‘Pussy Riots’ ist eher Konzert als Stück. Die flüchtigen, einander quasi jagenden Szenen, die meist um die Vorbereitung und Ausführung der Aktion und deren drastische Folgen kreisen, erinnern an Punk-Songs. Sie werden schnell und hart gespielt. Katharina Leonore Goebel, Jaëla Carlina Probst und Silvia Weiskopf wechseln die Rollen wie Instrumente. So entwickelt die theatrale Doku-Fiction, die reale Ereignisse mit erfundenen Situationen und burlesken Einschüben mixt, mitreißende Energie.”
K-West
Juli/August 2017
Sascha Westphal

Mal laut, mal witzig, mal informativ, aber auch sehr berührend
“In schlaglichtartigen Szenen und Liedern werden [die] feministische Haltung [der Band], die Vorbereitung von Aktionen, Begrifflichkeiten sowie die menschenunwürdigen Verhältnisse im Straflager beleuchtet. Biografische Fakten und Fiktion gehen dabei Hand in Hand. Das ist mal laut, mal witzig, mal informativ, aber auch sehr berührend. […]
Den Schauspielerinnen Jaëla Carlina Probst, Silvia Weiskopf sowie der als Gast engagierten Katharina Leonore Goebel gelingt jedoch weit mehr als ein Aufreger. Allein wie sie die Klaviatur der unterschiedlichen Naturelle und Gefühle blitzschnell bedienen, ist sehenswert.”
WAZ/NRZ
19. Juni 2017
Dagmar Schwalm

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