Fünf gelöschte Nachrichten

von Falk Richter
Wiederaufnahme am 11. September 2021




Das Stück

Den Ausbruch einer Pandemie hat man sich vielleicht eher als Katastrophenszenario à la Hollywood ausgemalt. Stattdessen sind im Zuge der Ausgangsbeschränkungen durch das Coronavirus die Straßen leer, der Flugverkehr weitgehend eingeschränkt, innerhalb von vier Wochen wird auf Netflix von 64 Millionen Nutzerkonten eine Dokumentation über einen Großkatzenbesitzer gestreamt, Tiere erobern sich ihre Lebensräume zurück und K steht nackt vor seinem geöffneten Kühlschrank: „Die Apokalypse fand nicht statt. Zumindest nicht draußen.“
Der junge Schauspieler K ist mit einem Mal auf sich selbst zurückgeworfen. Wie Goethes Faust, den er in Kürze verkörpern sollte. Auf diese Rolle hatte er sich seit Wochen akribisch vorbereitet. Doch die Theater sind geschlossen und alle Vorstellungen abgesagt. K ist in der Isolation seines Studierzimmers gefangen und strebt in einem Gedankenrausch danach, die großen Zusammenhänge zu begreifen. Ohne Erfolg. Und dann ist da noch die tiefe Vereinsamung, die ihn immer wieder zum Handy greifen lässt. Doch von seinem Bedürfnis nach Zuneigung bleiben letztlich nur fünf gelöschte Nachrichten.

Der Autor und Regisseur Falk Richter entwirft mit „Fünf gelöschte Nachrichten“ die präzise Innenansicht eines von der plötzlichen Dringlichkeit der Maßnahmen überrumpelten Individuums und liefert damit ein Zeitdokument zur Anfangsphase der Corona-Pandemie 2020. Diese lenkt wie ein Scheinwerfer den Blick auf die Missstände in der Gesellschaft: die sich anbahnende Klimakatastrophe, industrielle Massentierhaltung und die durch die Einschränkung der individuellen Freiheitsrechte sowie finanzielle Ängste verursachte Verunsicherung in der Gesellschaft, die einen Nährboden für Verschwörungstheorien bildet.

Eine Inszenierung in Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste

Schauspiel Essen und Folkwang Universität starten in dieser Spielzeit eine Kooperation: Erstmals erhält ein Regiestudierender die Möglichkeit, seine Abschlussinszenierung am Schauspiel Essen zu erarbeiten. Gemeinsam mit Essener Ensemblemitgliedern und mit Unterstützung durch Mitarbeiter*innen der verschiedenen Gewerke des Schauspiel Essen entsteht so eine Inszenierung unter professionellen Arbeitsbedingungen, die jungen Regieführenden zum Abschluss ihres Studiums einen realistischen Einblick und Einstieg in den Betrieb eines städtischen Theaters ermöglicht. Diese Chance wird sich durch die Kooperation zwischen dem Schauspiel Essen und der Folkwang Universität auch in Zukunft für weitere Regiestudent*innen eröffnen.

Pressestimmen

„Falk Richter hat mit seinem Monolog die Innenansicht eines Menschen gezeichnet, der mit den durch die Corona-Pandemie erzwungenen massiven Veränderungen des eigenen Lebensstils vollkommen überfordert ist. […] Damian Popp hat eine gekonnte Abschluss-Inszenierung hingelegt, und Dennis Bodenbinder füllt sie mit variablem, expressivem Spiel.“
theaterpur.net
14. Juni 2021
Dietmar Zimmermann

Kompletter Beitrag
"Eine vielschichtige Darstellung zwischen Selbstbespiegelung, Hoffnung und Verzweiflung."
"Folkwang-Absolvent Damian Popp inszeniert einen Parcours der Emotionen und Visionen, den er immer wieder mit neuen Bildern speist. […] Dennis Bodenbinder, der mit diesem intensiven Monolog sein Essener Bühnendebüt gibt, setzt sich maximal dem Prozess wachsender Panik aus."
WAZ/NRZ
8. Juni 2021
Dagmar Schwalm

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