Gift. Eine Ehegeschichte

von Lot Vekemans
Deutsch von Eva Pieper und Alexandra Schmiedebach
Wiederaufnahme am 29. November 2022 in der Casa



Mehr als zehn Jahre sind vergangen. Jetzt treffen eine Frau und ein Mann zum ersten Mal wieder aufeinander, auf einem Friedhof. Hier mussten sie ihr gemeinsames Kind nach einem tödlichen Unfall begraben. Nun ist Gift im Boden entdeckt worden, einige Gräber müssen verlegt und die Verstorbenen umgebettet werden – auch ihr Sohn. Um die Formalitäten zu klären, hat die Friedhofsverwaltung die Eltern um einen Termin gebeten. Doch niemand erscheint. Zögernd beginnen die beiden ein Gespräch. Aus Floskeln werden Vorwürfe, aus Fragen Vorhaltungen. Zu unterschiedlich ist das ehemalige Paar mit dem Verlust des gemeinsamen Kindes umgegangen, als dass nach dieser langen Zeit ein Wiedersehen ein leichtes Unterfangen wäre. Er ist nach Frankreich gezogen und hat dort eine neue Familie gegründet, während sie am Ort des Unglücks und vorherigen Familienglücks geblieben ist und noch immer nicht verstehen kann und will, warum er an einem Silvesterabend einfach gegangen ist und alles hinter sich gelassen hat. Erinnerungen werden wach, werden abgewehrt und dann doch geteilt. Schmerzhaft ist dies und auch tröstlich. Und so entwickelt sich das tastende Gespräch der beiden einander fremd Gewordenen zu einem Versuch, eine tiefe Kluft zu überbrücken. Doch wie viel Nähe ist nach solch langer Zeit überhaupt möglich? Und wieso lässt der Friedhofsverwalter so lange auf sich warten?

Die niederländische Dramatikerin Lot Vekemans (Jahrgang 1965) hat mit „Gift. Eine Ehegeschichte“ ein spannungsvolles und anrührendes Zwei-Personen-Stück über Trauer und Verlust, Erinnerung, Liebe und die Suche nach dem persönlichen Glück geschrieben. Es gelingt ihr dabei, der von Bitterkeit, Schmerz und Vorwürfen geprägten Wiederbegegnung dieser zwei einst so vertrauten Menschen auch komische Seiten abzugewinnen.
Lot Vekemans‘ Theaterstücke (u. a. „Judas“ und „Schwester von“) werden auch in Deutschland häufig gespielt. „Gift. Eine Ehegeschichte“ erhielt 2010 den Taalunie Toneelschrijfprijs, den jährlich vergebenen Preis für das beste aufgeführte Theaterstück der Saison.

Pressestimmen

„Ein starkes Stück.“
„Ein starkes Stück über den Umgang mit dem Tod, das auch nach elf Jahren Existenz seine Kraft nicht verloren hat. Jungregisseurin Sophie Östrovsky hat mit ihrer Version eine Farbe hinzugefügt. [...] In den Momenten höchster Not und tiefster Ruhe gelingt Authentizität. [...] Wir schauen einem Paar beim Trauern zu. Und das ist erschreckend und berührend und erkenntnisreich zugleich.“
WAZ/NRZ
13. Oktober 2020
Dagmar Schwalm

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