Roland Petit

Choreograf
Roland Petit wurde 1924 in Villemomble bei Paris geboren. Nach seiner Ausbildung an der Schule der Pariser Opéra wurde er 1940 in das Corps de ballet der Compagnie übernommen. 1944 verließ er die Compagnie und tanzte bei verschiedenen Ensembles, für die er auch choreografierte. Sein erstes Stück „Les forains“ (1945) schuf er für die Ballets des Champs-Élysées, die Petit bis 1948 leitete. Dann gründete er die Ballets de Paris, in denen auch Zizi Jeanmaire mittanzte, seine spätere Frau. Neben Choreografien für dieses Ensemble, darunter das Erfolgsstück „Carmen“ (1949), arbeitete er für Revuen, Filme (Hollywood) und das Fernsehen. Von 1970 bis 1975 leitete er das Casino de Paris, 1972 wurde er Ballettdirektor in Marseille (bis 1997). Petit verband des Öfteren Show, Revue und Tanz und arbeitete häufig mit Künstlern anderer Sparten zusammen, etwa dem Autor und Komponisten Serge Gainsbourg oder dem Modeschöpfer Yves Saint Laurent. Glamourös, erotisch und voll theatralischer Effekte sind seine dem Zeitgeist verpflichteten Stücke. So schuf er u. a. „Les demoiselles de la nuit“ (1948), „Le loup“ (1953), „Cyrano de Bergerac“ (1959), „Notre-Dame de Paris“ (1965), „Paradis perdu“ (1967), „Turangalîla“ (1968), „L’estasi“ (1968), „La rose malade“ (1973), „Les intermittences du coeur“ (1974), „La dame de pique“ (1982), „Ma Pavlova“ (1986), „Le diable amoureux“ (1989), „La belle au bois dormant“ (1990) und „Schwanensee“ (1997). Petit choreografierte auch für die Kinofilme „Hans Christian Andersen“ (1952), „Daddy Long Legs“ (1954), „Anything Goes“ (1956) und „Folies Bergère“ (1956). Er verstarb 2011 in Genf, Schweiz.