Aalto Musiktheater — Spielzeit 2025/2026

Liebes Publikum,

Siko verlinken
aktuell sind die Welt und unser gesellschaftliches Miteinander geprägt durch Unsicherheiten, Zerwürfnisse und Sorgen. Zeiten wie diese fordern von uns in besonderem Maße Nachdenken und Agieren. Das Theater hatte schon immer die Aufgabe, die Themen, die uns bewegen, zu reflektieren, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen, hin und wieder auch den Finger schmerzlich auf das zu legen, was wir lieber nicht sehen wollen, weil es Konfrontation mit uns selbst bedeutet. Genauso aber kann uns das Theater Trost spenden und heilen, mit Schönheit verwöhnen, uns für ein paar Stunden den Alltag vergessen und uns durch die Kraft der Musik, des Gesangs, des Spiels neue Energie tanken lassen für die Aufgaben, die draußen auf uns warten. Eine Einladung zum intellektuellen Diskurs sowie Erfrischung für Herz und Geist – beides möchten wir Ihnen in der kommenden Spielzeit hier im wunderschönen Essener Aalto-Theater bieten.

Mit italienischer Verve starten wir in die Spielzeit 2025/2026. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Andrea Sanguineti erklingt mit „Rigoletto“ Verdis weltbekannte Oper über einen Menschen mit Ecken und Kanten, dessen Leben nach und nach aus den Fugen gerät. Das Regieteam um die ukrainische Regisseurin Kateryna Sokolova lässt sich für seinen Zugriff von der schillernden, viktorianischen Welt Oscar Wildes inspirieren, die neben Exzess und Rausch genauso Raum bietet für die leisen, einsamen Töne der Oper.
„Das Theater hatte schon immer die Aufgabe, die Themen, die uns bewegen, zu reflektieren, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen.“
Siko verlinken
Schwelgerisch und in Walzerlaune geht es im Herbst weiter mit Johann Strauß’ Operette „Wiener Blut“ – Anlass ist nicht zuletzt der 200. Geburtstag des österreichischen Komponisten. Dem lustig-launigen Stück über zwischenmenschliche Verstrickungen und das mitreißende Wiener Lebensgefühl nimmt sich der mehrfach preisgekrönte österreichische Regisseur und Operettenliebhaber Nikolaus Habjan an, der in der vergangenen Spielzeit bereits bei „Der Karneval in Rom“ selbst auf der Bühne des Aalto-Theaters stand.

Anfang Februar 2026 feiern wir mit Elfrida Andrées „Die Fritjof-Saga“ eine szenische Uraufführung. Die Oper der schwedischen Komponistin war 1894 anlässlich eines Wettbewerbs zur Eröffnung des neuen königlichen Opernhauses in Stockholm entstanden, zu einer Aufführung kam es jedoch zu Lebzeiten Andrées nicht. „Die Fritjof-Saga“ ist eine spannende Wikingergeschichte im musikalischen Stil der Romantik und mit mutigen, zukunftsweisenden Frauenfiguren im Zentrum der Handlung. Für die Essener Inszenierung der „Ring Award“-Preisträgerin Anika Rutkofsky und ihrem Team wurde durch die erfahrene Librettistin Bettina Bartz eigens eine deutsche Textfassung der Oper entwickelt, die unter der Leitung von Kapellmeister Wolfram-Maria Märtig in die Welt nordischer Sagen eintauchen lässt.

Bei der dritten Ausgabe des Komponistinnenfestivals „her:voice“ lässt sich das Schaffen Andrées neben wissenschaftlichen Vorträgen und weiteren künstlerischen Formaten auch im Konzertbereich kennenlernen: Die 2. Orgelsinfonie der ersten Domorganistin Skandinaviens erklingt im Rahmen einer Orgel-Gala im Alfried Krupp Saal der Philharmonie Essen. Auf dem Programm des „her:voice“-Festival-Sinfoniekonzerts der Essener Philharmoniker stehen Werke von Louise Farrenc, Ina Boyle und Maria Herz.

Von nordischen Gefilden der Wikinger geht es weiter in den Wilden Westen: Giacomo Puccinis „La fanciulla del West“ unter der musikalischen Leitung von Andrea Sanguineti nimmt uns mit auf eine Reise in ein Amerika des vergangenen Jahrhunderts, in dem der Goldrausch große Träume entstehen ließ. Die filmische Ästhetik vom „Mädchen aus dem Goldenen Westen“ fasst das Regieteam um Dirk Schmeding in berührende Bilder.
„Genauso kann uns das Theater Trost spenden und heilen, mit Schönheit verwöhnen, uns für ein paar Stunden den Alltag vergessen lassen.“
Siko verlinken
Das junge Publikum erwartet bisher Ungehörtes: Im Rahmen der Kooperation „Junge Opern Rhein-Ruhr“ hat der Komponist Samuel Penderbayne zusammen mit den renommierten Librettistinnen Susanne Lütje und Anne X. Weber eine neue Familienoper nach dem Roman von Edith Nesbit geschaffen: „Die verzaubert Stadt“ – eine Geschichte über Freundschaft, Erwachsenwerden und die Kraft der Fantasie mit Musik zwischen Oper, Musical und Pop, spielerisch in Szene gesetzt durch das Regieteam um Louisa Proske. Flankiert wird diese Premiere durch das partizipative Musiktheaterprojekt „StadTräume“, in dem Jugendliche auf und um die Bühne herum gemeinsam mit professionellen Künstler*innen ihre Version einer modernen Stadt verarbeiten.

Darüber hinaus wartet auf Sie, liebes Publikum, ein facettenreiches Programm mit weiteren Premieren sowie Wiederaufnahmen, Sonderprogrammen und zahlreichen kleineren künstlerischen Formaten, die Sie wie auch uns dazu einladen, den eigenen Blick auf die Welt neu auszurichten sowie auch einmal die Perspektive zu wechseln.

Bleiben Sie neugierig!
Ihre

Dr. Merle Fahrholz
Intendantin des Aalto Musiktheater
und der Essener Philharmoniker

Andrea Sanguineti
Generalmusikdirektor der
Essener Philharmoniker