Philharmonie Essen

Spielzeit 2024/2025

„Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein“, beschreibt Friedrich Schiller in seiner Ode „An die Freude“ den hohen Wert von Freundschaft. „Freude heißt die starke Feder in der ewigen Natur“, benennt er zudem die Energie, die aus der Freude kommt. Ludwig van Beethoven hat diese Botschaften in seiner 9. Sinfonie allumfassend in Musik gesetzt. Wir begehen den 200. Geburtstag des vielleicht berühmtesten Werkes der klassischen Musik mit einer Aufführung, die Hanns Eislers Chorwerk „Gegen den Krieg“ dieser Sinfonie voranstellt. Aus dem unausweichlichen Friedensverlangen geht somit die musikalische Freudenbotschaft hervor.
Künstlerische Freundschaften, internationale Exzellenz und programmatische Vielfalt sind auch die „starke Feder“ unserer Saison 2024/2025, aus der immer neue Entdeckungen und die Freude an der Musik erwachsen. Diese Saison vereint erstmalig Konzerte der Wiener Philharmoniker UND der Berliner Philharmoniker sowie europäischer Spitzenorchester wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Orchestre de Paris, dem Tonhalle Orchester Zürich oder dem Gewandhausorchester Leipzig – zur Saisoneröffnung mit Andris Nelsons und Daniil Trifonov!

Im Künstlerporträt erleben wir den weltweit gefragten finnischen Ausnahmedirigenten Klaus Mäkelä in drei Orchesterkonzerten. Zum Auftakt wird er als „Zugabe im Club“ den Dirigentenstab gegen sein Cello eintauschen und auch als Kammermusikpartner zu erleben sein.

Die russische und in Deutschland beheimatete Pianistin Anna Vinnitskaya wird in ihrem Künstlerporträt eine enorme Vielfalt künstlerischer Ideen realisieren. Sie wird neben den großen Klavierkonzerten und hochkarätig besetzten Formaten zum 50. Todesjahr von Dmitri Schostakowitsch auch den Blick auf die nächste Generation ihrer Klavierstudierenden lenken, mit und für Kinder musizieren und sich in Konzerten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen exklusiv diesen Konzertbesucher*innen zuwenden. Spektakulär und genreübergreifend wird sie die Saison mit dem erfolgreichsten deutschen Sänger aller Zeiten beschließen: mit Herbert Grönemeyer! Im Sinne einer „Philharmonie für alle“ werden wir dieses Konzert als „Public Listening“ in den Stadtgarten übertragen.

Mit dem Metropole Orkest ernennen wir erstmals eines der führenden Jazz- und Poporchester für ein Künstlerporträt. Im Jazz präsentieren sich zudem Größen wie Wynton Marsalis und das Jazz at Lincoln Center Orchestra, Brad Mehldau, Louis Cole, Richard Bona, Till Brönner oder die Jazzrausch Bigband. Die Stars des Global Pop mischen unsere Clubserie „Wild Card“ auf, und der Publikumsliebling Miki und sein Takeover!-Ensemble schließen neue Freundschaften mit den Popstars der Gegenwart im klassischen Sound.

Neue Sounds der Gegenwart sind auch im Festival NOW! zu entdecken, darunter eine „Fantastische Nacht“ à la E.T.A. Hoffmann zu Halloween mit Filmmusik von Johannes Kalitzke zum gleichnamigen Stummfilm, dem „Sandmann“ von Günter Steinke sowie zahlreichen Ur- und Erstaufführungen und Klassikern der Neuen Musik. Das Künstlerporträt des ungarischen Komponisten Márton Illés wird Akzente in der gesamten Spielzeit setzen.

Akzente der musikalischen und gesellschaftlich-politischen Art setzt unsere Weltmusikreihe „Sounds of Heimat“, kuratiert als „Women’s Voice“. Künstlerinnen aus Brasilien, Israel, Mali und der Türkei erheben musikalisch und persönlich ihre Stimme für die Frauen ihres Landes.

Große Stimmen in Oper und Lied erleben wir mit Cecilia Bartoli, Diana Damrau und Jonas Kaufmann, Elīna Garanča, Valer Sabadus, Fatma Said, Michael Spyres und den King’s Singers. Wir freuen uns auf Solist*innen wie Igor Levit, Fazıl Say, Mao Fujita, Khatia Buniatishvili, Janine Jansen, Carolin Widmann, Daniel Hope, Albrecht Mayer und Dorothee Oberlinger.

Die Reihen „Alte Musik bei Kerzenschein“ und „Chorklang“ berühren uns mit Werken von Carlo Gesualdo bis hin zu Gustav Mahler. In der Orgelreihe feiern wir den 20. Geburtstag unserer großen Kuhn-Orgel mit einem besonderen Festkonzert. Aus dem Geiste künstlerischer Freundschaft erwächst eine künstlerische Kooperation um „DOPPELBILDNISSE. Alma Mahler-Werfel im Spiegel der Wiener Moderne“ zwischen Philharmonie Essen, Aalto-Theater, Museum Folkwang, Folkwang Universität der Künste und der Alten Synagoge Essen.

Und von vielen Freund*innen erwartet und getragen lädt der Philharmonische Ball 2025 erneut zu einer rauschenden Ballnacht ein – und uns dazu ein, unsere Freundschaften mit Leben zu erfüllen.

In herzlicher Verbundenheit,
Ihre
Marie Babette Nierenz
Intendantin der Philharmonie Essen