Premiere
04. November 2023
            Wiederaufnahme
28. September 2024
            
                    Dauer
                
                ca. 1 Stunde 35 Minuten, ohne Pause
            
                    Altersempfehlung
                
                Empfohlen ab 16 Jahren
            
                    Hinweise
                
                In der Inszenierung wird rassistische und sexistische Gewalt thematisiert.
            Zum Inhalt
                Georg Büchners Dramenfragment „Woyzeck“, das 1837 nach seinem Tod gefunden wurde, ist einer der folgenreichsten Texte der deutschsprachigen Theaterliteratur. Der Soldat Woyzeck ist darin ein armer von allen abhängiger Mensch, der scheinbar rechtlos Drangsalierung und Herabsetzungen ertragen muss. Die Figuren – die nur so heißen wie ihre Funktion – Doktor, Hauptmann und Tambourmajor – demütigen Woyzeck ohne jede Empathie.
                        
                
Er erträgt enorm viel, auch eine fürchterliche Erbsendiät, die ihn zusätzlich erschöpft und halluzinieren lässt. Schließlich glaubt er, dass er den Ehebruch seiner Frau Marie durchschaut hat. Aus Eifersucht ermordet Woyzeck die einzige Figur, über die er Macht ausüben kann.
Die lose Folge von Szenen, die Büchner zu Lebzeiten nicht zu einem abgeschlossenen Drama formen konnte, stellt radikal die Frage nach der Verantwortung für Gewalt, insbesondere der Gewalt, die der untersten Klasse angetan wird. Ein Femizid am Schluss ist dabei ein unangenehm bekanntes Muster. Es wird vom Polizeidiener im Stück so kommentiert: „Ein guter Mord, ein ächter Mord, ein schöner Mord, so schön als man ihn nur verlangen thun kann, wir haben schon lange so keinen gehabt.“ Diesen zynischen, verstörenden Kommentar kann man als Beschreibung einer kaputten, diskriminierenden und misogynen Gesellschaft verstehen. Aus ihr ausbrechen zu wollen, die Gewalt eben nicht gegen die liebsten Menschen zu richten, sich gegen diese Systematik zu wenden, diesen Wunsch könnte man vielleicht einfach Notwehr nennen.
Der junge Theaterregisseur Caner Akdeniz befragt mit seiner Inszenierung einen klassischen Text auf seine Aktualität in einer Gesellschaft, die sich ihrer Exklusionsmechanismen gerade erst nach und nach bewusst wird. Diese Gesellschaft erhält dabei immer wieder Nachhilfe von denjenigen, die gelernt haben aus ihrem Lebensleid street credibility, fame und Profit zu generieren. „Chabos wissen, wer der Babo ist“ rappt Haftbefehl und behauptet damit unbändige Stärke in einer Welt, die dieser Kunstfigur wohl keine Schwäche verzeiht. Wie weit ist diese Welt von unserer entfernt?
                
                
            
                    
    Er erträgt enorm viel, auch eine fürchterliche Erbsendiät, die ihn zusätzlich erschöpft und halluzinieren lässt. Schließlich glaubt er, dass er den Ehebruch seiner Frau Marie durchschaut hat. Aus Eifersucht ermordet Woyzeck die einzige Figur, über die er Macht ausüben kann.
Die lose Folge von Szenen, die Büchner zu Lebzeiten nicht zu einem abgeschlossenen Drama formen konnte, stellt radikal die Frage nach der Verantwortung für Gewalt, insbesondere der Gewalt, die der untersten Klasse angetan wird. Ein Femizid am Schluss ist dabei ein unangenehm bekanntes Muster. Es wird vom Polizeidiener im Stück so kommentiert: „Ein guter Mord, ein ächter Mord, ein schöner Mord, so schön als man ihn nur verlangen thun kann, wir haben schon lange so keinen gehabt.“ Diesen zynischen, verstörenden Kommentar kann man als Beschreibung einer kaputten, diskriminierenden und misogynen Gesellschaft verstehen. Aus ihr ausbrechen zu wollen, die Gewalt eben nicht gegen die liebsten Menschen zu richten, sich gegen diese Systematik zu wenden, diesen Wunsch könnte man vielleicht einfach Notwehr nennen.
Der junge Theaterregisseur Caner Akdeniz befragt mit seiner Inszenierung einen klassischen Text auf seine Aktualität in einer Gesellschaft, die sich ihrer Exklusionsmechanismen gerade erst nach und nach bewusst wird. Diese Gesellschaft erhält dabei immer wieder Nachhilfe von denjenigen, die gelernt haben aus ihrem Lebensleid street credibility, fame und Profit zu generieren. „Chabos wissen, wer der Babo ist“ rappt Haftbefehl und behauptet damit unbändige Stärke in einer Welt, die dieser Kunstfigur wohl keine Schwäche verzeiht. Wie weit ist diese Welt von unserer entfernt?
Besetzung
Woyzeck
                                
                            Marie
                                
                            Tambourmajor
                                
                            Hauptmann
                                
                            Doktor
                                
                            Team
Regie und Bühne
                                
                            Mitarbeit Bühne
                                
                            Kostüme
                                
                            Musik
                                Giovanni Berg
                            Video
                                
                            Dramaturgie
                                
                            (Making) Woyzeck"Eine Frechheit, eine Provokation – und eine Wucht in jeder Hinsicht."Bergsträßer Anzeiger
Trailer
Trailer: "(Making) Woyzeck" (Schauspiel Essen)
        Programmheft
Pressestimmen
                Bergsträßer Anzeiger
            
            
                "Der deutsch-türkische Regisseur und Performer Caner Akdeniz setzt dem Original eine spannende Alternative entgegen. […] Eine bemerkenswerte Inszenierung und eine durchweg starke Ensembleleitung.“
Thomas Tritsch, 27. März 2024
    Thomas Tritsch, 27. März 2024
                Lokalkompass/ Stadtspiegel
            
            
                "Mit viel Spielfreude machen sich Schauspielerin und Schauspieler in ihrem neuen Wohnzimmer-Theater ADA ans Werk, erkunden Büchners 'Woyzeck', durchbrechen die vierte Wand und nehmen das Publikum mit auf eine rund 80-minütige Reise."
Frank Blum, 05. November 2023
    Frank Blum, 05. November 2023
