Philharmonie Essen

Spielzeit 25/26

mit der Mailänder Scala, Sir Simon Rattle und Anna Netrebko
Marie Babette Nierenz, Intendantin der Philharmonie Essen, und ihr Team haben heute das Konzertprogramm für die kommende Spielzeit 2025/2026 veröffentlicht: Mit Sir Simon Rattle, Sir Antonio Pappano, Hilary Hahn, Igor Levit, Víkingur Ólafsson, Evgeny Kissin, Anna Netrebko, Jakub Józef Orliński und vielen anderen mehr werden internationale Topstars zu Gast sein.
(v.l.) Sarah Pilgrim, Christoph Klenner, Marie Babette Nierenz (Intendantin),Judith Müller-Willems, Anja Renczikowski, Merja Dworczak, Günter Steinke
Vielfältige musikalische Inspirationen versprechen die Künstlerporträts der kommenden Spielzeit: Dirigent und Pianist Lahav Shani, Violinistin Carolin Widmann, Dirigent und Pianist Maxim Emelyanychev sowie Jazz-Posaunist Nils Landgren stellen sich mit spannenden Solo- und Orchesterprojekten vor. Zurückkehren werden Klaus Mäkelä und Anna Vinnitskaya, die im Rahmen ihrer Porträtreihen das Essener Publikum in der laufenden Saison begeistert haben. Comedian Hazel Brugger präsentiert mit dem WDR Funkhausorchester ihr persönliches Mixtape, und die seit vielen Jahren mit der Philharmonie Essen verbundenen Größen Götz Alsmann und Daniel Hope sorgen erstmals mit einem gemeinsamen Auftritt für Unterhaltung auf höchstem Niveau. Festlichen Glanz garantiert das Eröffnungskonzert, wenn Chor und Orchester der Mailänder Scala unter der Leitung ihres Chefs Riccardo Chailly Höhepunkte aus dem Schaffen von Verdi und Puccini zur Aufführung bringen. Über die gesamte Spielzeit erstreckt sich ein umfangreiches Festival jüdischer Musik, zu dem unter dem Titel „TIKWAH“ (hebräisch: Hoffnung) die Philharmonie Essen gemeinsam mit der Alten Synagoge Essen einlädt. Ziel ist es, die Vielfalt jüdischer Musik und Kulturen abzubilden, wie sie international, aber auch regional verankert sind.

Die Künstlerporträts 2025/2026

„Unsere Porträtkünstler*innen sollen auch in dieser Spielzeit maßgeblich dazu beitragen, [neue] Impulse zu setzen.“
Marie Babette Nierenz, Intendantin der Philharmonie Essen
„Musikalische Exzellenz und neue Entdeckungen prägen unsere reichhaltige Musiklandschaft. Sie ermöglichen es uns, gemeinsame Glücksmomente zu erleben und neue Impulse zu erhalten. Unsere Porträtkünstler*innen sollen auch in dieser Spielzeit maßgeblich dazu beitragen, diese Impulse zu setzen“, fasst Marie Babette Nierenz, Intendantin der Philharmonie Essen, ihre Ideen zusammen.

Impulsgeber für Versöhnung möchte Lahav Shani sein: Der israelische Dirigent und Pianist kommt für seine Porträtreihe unter anderem mit dem Israel Philharmonic Orchestra nach Essen, das seit seiner Gründung vor 90 Jahren vielen Menschen zur Heimat wurde, die aus Europa fliehen mussten. Außerdem wird Shani am Pult seiner beiden weiteren exzellenten Klangkörper, den Münchner Philharmonikern und dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, stehen.
Eine Vordenkerin und Visionärin ist die vielseitige Geigerin Carolin Widmann. Dass sie die Musik aller Epochen liebt und zu ergründen weiß, zeigt Carolin Widmann in vier Porträt-Konzerten: Sie wird die Wiener Klassik auffrischen, kongeniale Kammermusik musizieren, eine musikalische Geschichte für Kinder erzählen und im Festival NOW! ein Violinkonzert der Komponistin Clara Iannotta zur Uraufführung bringen.
Maxim Emelyanychev war schon mehrfach zu Gast in der Philharmonie Essen, stets bejubelt für seine unbändige Musizierlust. In der vierteiligen Porträtreihe ist der Chef des Alte-Musik-Ensembles Il Pomo d’Oro am Klavier, am Cembalo, am Hammerklavier und als Dirigent zu erleben.
Zu den bedeutendsten Jazzmusikern Europas gehört Nils Landgren. Der aus Schweden stammende Posaunist, der schon mit ABBA und Herbie Hancock gespielt hat, kommt für fünf Konzerte nach Essen: Er feiert „Christmas with my Friends“, seinen 70. Geburtstag mit den Essener Philharmonikern und bringt seine legendäre „Funk Unit“ in die Philharmonie. Gemeinsam mit Max Mutzke und Götz Alsmann trifft er auf das JugendJazzOrchester anlässlich dessen 50-jährigen Jubiläums. Beim Projekt „Posaune für alle“ lädt er einhundert Posaunist*innen aus Essen und Umgebung ein, mit ihm auf der Bühne zu musizieren.

Die Themenreihen der neuen Spielzeit 2025/2026

Musikalische Exzellenz, bedeutende Werke der Musikliteratur, aber auch spannende Neuentdeckungen versprechen die unterschiedlichen Konzertreihen der kommenden Spielzeit. Als „Große Orchester“ sind neben den genannten Münchner Philharmonikern und der Mailänder Scala unter anderem zu Gast das London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Antonio Pappano, das Chamber Orchestra of Europe unter Sir Simon Rattle, die Sächsische Staatskapelle Dresden unter Daniele Gatti mit dem Cellisten Gautier Capuçon, das Philharmonia Orchestra London mit dem jungen finnischen Dirigenten Santtu-Matias Rouvali am Pult und Hilary Hahn als Solistin, die von Petr Popelka geleiteten Wiener Symphoniker mit Anna Vinnitskaya am Klavier, das Oslo Philharmonic Orchestra mit seinem Chef Klaus Mäkelä und Geigerin Lisa Batiashvili sowie das London Philharmonic Orchestra, das mit seinem Chefdirigenten Edward Gardner und dem Cellisten Sheku Kanneh-Mason auftreten wird.

Liebhaber*innen „Großer Stimmen“ kommen auf ihre Kosten etwa in einer konzertanten Aufführung von Händels Oper „Giulio Cesare“ mit Jakub Józef Orliński und Sabine Devieilhe sowie in weiteren Lied- und Opernprogrammen mit Jonathan Tetelman, Andrè Schuen, Regula Mühlemann, Franco Fagioli, Magdalena Kožená und Anna Netrebko. Besondere vokale Erlebnisse versprechen auch die Reihen „Alte Musik bei Kerzenschein“ und „Chorklang“ mit Beiträgen renommierter Chöre wie Raphaël Pichons Ensemble Pygmalion (Bach-Programm), Philippe Herreweghes Collegium Vocale Gent (Cherubini Requiem), der exquisite Chor von Il Pomo d’Oro (Bach Johannespassion), Jordi Savalls Capella Reial de Catalunya (Psalmen Davids) oder der großartige Londoner Chor Tenebrae (Händel „Messiah“).

In den exquisit besetzten Kammermusik-Konzerten versammeln sich so hervorragende Künstler*innen wie Christiane Karg und Dominique Horwitz, die eine entdeckungsreiche Liaison von Lied und Poesie präsentieren, der Geiger Frank Peter Zimmermann und Ensembles wie das Jerusalem Quartet oder Meta4. Unterschiedliche Generationen von Pianist*innen stellen sich in den Klavier-Recitalen vor, wenn etwa die große Martha Argerich (gemeinsam mit Darío Ntaca), Evgeny Kissin, Víkingur Ólafsson und Hayato Sumino nach Essen kommen. Die Orgel-Reihe bietet unter anderem eine Orgelgala mit der Organistin Mari Fukumoto und dem Ensemble Folkwang Brass als Beitrag für das Komponistinnenfestival „her:voice“ sowie zum Ende der Spielzeit eine Orgelfahrt nach Groningen auf den Spuren des großen Orgelbauers Arp Schnitger.

In der erstklassig besetzten Jazzreihe präsentieren sich neben Porträtkünstler Nils Landgren Größen wie Dave Holland und Randy Brecker, aber auch junge Solistinnen wie die Saxofonistin Emma Rawicz und die Kontrabassistin Kaisa Mäensivu. Im facettenreichen Entertainment-Programm darf man unter anderem auf ein Konzert im Dunkeln gespannt sein, bei dem das in Hannover ansässige „Orchester im Treppenhaus“ das Publikum mitnimmt zu einem Live-Hörspiel über die aufregende Geschichte des Wettlaufs der Entdecker Scott und Amundsen zum Südpol im Jahr 1912. Und auch in der kommenden Saison sind Publikumsliebling Miki und sein Takeover!-Ensemble mit an Bord, um neue Freundschaften mit den Popstars der Gegenwart im klassischen Sound zu schließen. Die Reihe „Sounds of Heimat“ schlägt diesmal einen Bogen vom senegalesischen Orchestra Baobab über den portugiesischen Fado-Künstler Telmo Pires, den italienischen Sänger, Gitarristen und Pianisten Pippo Pollina und die kurdische Sängerin Aynur bis zum aus Polen stammenden Klezmer-Trio KROKE.

TIKWAH תקווה – Festival jüdischer Musik

Unter dem Titel „TIKWAH“ richtet die Philharmonie Essen gemeinsam mit der Alten Synagoge Essen ein Festival jüdischer Musik aus, das sich über die gesamte Spielzeit 2025/2026 erstreckt. TIKWAH bedeutet im Hebräischen „Hoffnung“ – und es könnte gegenwärtig wohl kaum ein wichtigeres Wort geben. Das Festival hat sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt jüdischer Musiken und Kulturen abzubilden, wie sie international, aber auch regional verankert sind. Dabei gilt es, den vordergründig so klaren Begriff der „Jüdischen Musik“ zu hinterfragen und keine allgemeingültige Deutungshoheit in Anspruch zu nehmen. Das Spektrum der hochkarätig besetzten Veranstaltungen reicht von Konzerten über Diskussionen und Vorträge bis hin zu Theaterprojekten und Filmen. Viele der bedeutenden Essener Kulturorte sind beteiligt, neben der Philharmonie und der Alten Synagoge auch das Schauspiel im Grillo-Theater, die Folkwang Musikschule, die Lichtburg und das Aalto Musiktheater. Ein besserer „Starting Point“ als Rosch ha-Schana, das jüdische Neujahrsfest (23.09.2025), ist für TIKWAH kaum denkbar. Pianisten-Legende Evgeny Kissin erinnert zu dieser festlichen Zeit gemeinsam mit Veniamin Smekhov an jiddische Dichter, die Opfer von Stalins Diktatur geworden sind. Ganz andere Akzente dagegen setzt zum Beispiel Dobranotch, eine der bekanntesten Klezmer-Bands Europas. Das Israel Philharmonic Orchestra ist zu Gast und zwei Klassik-Weltstars, Daniel Hope und Thomas Hampson, porträtieren musikalisch das schicksalhafte Jahr 1938.

Festival NOW! für Neue Musik

Das diesjährige Festival (24.10. bis 09.11.2025) steht unter dem Motto „elements“. Gemeint sind Elemente, die von elektronisch erzeugten Klangteilchen bis hin gar zu einem ganzen Streicher-„Wald“ reichen. Höhepunkte des Programms sind eine „Hommage à Helmut Lachenmann“, der in diesem Jahr 90 Jahre alt wird, sowie ein Porträt der italienischen Komponistin Clara Iannotta. Von ihr spielt das amerikanische JACK Quartet sämtliche Streichquartette, während Carolin Widmann Iannottas Violinkonzert aus der Taufe hebt. Unter den zahlreichen Ur- und Erstaufführungen sowie Gastspielen etwa vom Ensemble Modern

Philharmonie für alle

Die Philharmonie Essen verstärkt weiter ihre Anstrengungen, möglichst viele Menschen mit ihrem Konzertprogramm zu erreichen – auch unabhängig von den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten. Die im Sommer 2024 ins Leben gerufene Reihe „Philharmonie vor Ort“ wird deutlich ausgeweitet: Ab der Spielzeit 2025/2026 dürfen sich nun jeden Monat eine Woche lang Jugendzentren, Unterkünfte für Geflüchtete, Krankenhäuser und Schulen über Auftritte von jungen Kammermusik-Ensembles freuen. Bereits seinen zehnten Geburtstag feiert zum Ende der laufenden Spielzeit 2024/2025 das Kindergarten-Projekt „Musik kommt um die Ecke“, das Kindern aus von Kinderarmut besonders betroffenen Stadtteilen erste Erfahrungen mit klassischer Musik ermöglicht. Zu einer Neuauflage kommt es außerdem bei einem weiteren Teilhabe-Projekt: In der aktuellen Saison konnten 3800 Menschen zwei Konzerte der King’s Singers dank der Unterstützung der Sparkasse Essen zum Eintrittspreis für nur € 5,00 besuchen. Das Stadtgeschenk der Sparkasse für Essener Bürger*innen wird es auch 2025/2026 geben: Für den Auftritt von Hazel Brugger und dem WDR Funkhausorchester am 31. Januar 2026 sind Tickets wiederum zum Preis von € 5,00 ab dem 02. Dezember 2025 erhältlich

Philharmonie entdecken

Für jede Altersstufe gibt es in der Philharmonie Essen Angebote, Musik auf die verschiedensten Weisen zu entdecken. Unter dem Titel „Philharmonie entdecken“ bietet die Philharmonie ein umfangreiches Programm für Kinder, Jugendliche und Familien an. Dazu gehören Konzerte für Babys, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche, Kompositionsprojekte, Schulkonzerte und Ferienworkshops. Eine bunte Vielfalt zeigt sich in den großen Familienkonzerten, in denen die WDR-Maus wieder zu Gast ist oder die „Neuen Folkwang Symphoniker“ zu „Walzerschritt und Polkahit“ einladen.