Das Aalto-Theater präsentiert

Aalto:StartUp

Für die Gründung eines Startups benötigt man drei Dinge: eine Idee, Geld und ein starkes Team. Die Idee haben wir, die Förderung steht bereit und mit unserem Publikum stellen wir das Team für den „Durchbruch“ zusammen. Die Förderung „Neue Wege“ des Landes NRW ermöglicht es dem Aalto Musiktheater, mit einer großen Anzahl an innovativen Ideen neue Erzählformen für das Musiktheater zu entwickeln. Unsere Aalto:StartUp-Kultur wird gekennzeichnet durch Offenheit, Lernwillen und die Bereitschaft, jede Überzeugung infrage zu stellen. Und so werden semiprofessionelle und professionelle Kunstschaffende zusammen mit Mitarbeitenden aus den Gewerken des Aalto- Theaters über drei Jahre hinweg jeweils zwei eigene Musiktheater-Inszenierungen pro Spielzeit erarbeiten.

Das erste Jahr liegt hinter uns. Im gemeinschaftlichen Entwicklungsprozess haben wir gewohnte Abläufe in Frage gestellt und Neues ausprobiert: „AUFBRUCH – A MERRY ODYSSEY“, die erste Aalto:StartUp-Produktion, die im August 2022 Premiere feierte, legte den Schwerpunkt auf die Entdeckung neuer Hörerlebnisse innerhalb des Aalto-Theaters. Mitglieder der Essener Philharmoniker, des Aalto Ballett Essen, des Schauspiel Essen und des Aalto Musiktheaters entwickelten in Workshops eine Musiksprache, die außereuropäische und europäische Instrumente mit ihren eigenen Klangwelten verbinden konnte. Die Zuschauenden wurden anhand musikalischer Ereignisse immer wieder in andere Räume gelockt, die sich dann jeweils mit ihrer eigenen Klangfarbe präsentierten. Das Publikum wurde Teil der Vorstellung, konnte sich spontan einbringen und dabei mit den Kunstschaffenden in Kontakt treten.

In der zweiten Produktion „KLANG.SUCHT.OPER“ (Premiere 7. Juni 2023) stand das musikalische Material europäischer Opern-Literatur in Verbindung mit diversen Musikgenres im Zentrum der Betätigung. Wo sind Ähnlichkeiten? Wo sind Unterschiede? Was kann man von dem anderen lernen? Welche Wege schlagen Komponist*innen ein, um ihre Klangvorstellungen zu verwirklichen? Wie werden in den unterschiedlichen Musikgenres Emotionen dargestellt? Der rege Austausch über Fachkenntnisse der verschiedenen musikalischen Darstellungstechniken entwickelt ein gegenseitiges Verständnis und eine Neugier auf ein künstlerisches Miteinander.

In der Spielzeit 2023/2024 liegt der thematische Schwerpunkt von Aalto:StartUp auf der „Liebe“ und insbesondere auf nicht traditionellen (Liebes-)Beziehungen. Nach einer im Herbst angebotenen Teaser-Performance wird die Oper „L’amant anonyme“ von Joseph Bologne im Zentrum der kreativen Arbeit stehen. Unter dem Doppeltitel „L’amant anonyme oder Unerwartete Wendungen“ feiert das Original-Werk in Verbindung mit seiner kreativen, mehrmonatigen Bearbeitung bzw. Auseinandersetzung am 16. März 2024 auf der Bühne des Aalto-Theaters Premiere und kann in weiteren sechs Vorstellungen miterlebt werden. Die Kooperation mit dem Pierre Boulez Saal in Berlin ermöglicht es uns, für Lehrkräfte und Schüler*innen Workshops des Projektes „Arabisches Lied. Maqam“ anzubieten. Mit professionellen Musiker*innen tauchen die Teilnehmenden auch ohne Vorkenntnisse in die Klangwelt der arabischen Maqam-Tradition und Improvisation ein. Interne Fortbildungen für Mitarbeitende des Aalto-Theaters behandeln neben musikalischen Fragestellungen wie z. B. Improvisation auch das Thema Diversität zum besseren Verständnis dahingehend, welchen Einfluss Rassismus, Klassismus, Genderismus und Ableismus auf unseren privaten und beruflichen Alltag haben.

Parallel zu dieser kommunikativen und künstlerischen Arbeit werden die kreativen Prozesse der Aalto:StartUp- Produktionen begleitet, beobachtet und reflektiert. So können wir zeitgleich mit der künstlerischen Arbeit die strukturelle Einbindung neuer Erfahrungen in die Institution anstoßen und umsetzen.

Seien Sie dabei! In enger Zusammenwirkung mit dem erfolgreichen Projekt AaltoMobil fordern wir die etablierten Rituale heraus und stoßen eine Modernisierung der Musiktheater-Kultur an.

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat Wuppertal